Instrumentation ist die Kunst, "orchestergerecht" zu komponieren. Sie erfordert nicht nur genaue Kenntnis der Einzelinstrumente, ihrer Spielmöglichkeiten und Klangfarben, sondern ganz besonders auch ihrer Rolle im Zusammenwirken kleinerer und größerer Gruppen bis zum Tutti des vollen Orchesters. Deshalb folgt dieses Lehrbuch nicht der üblichen Anordnung nach Einzelinstrumenten, sondern legt von vornherein den Orchestersatz zugrunde. Von einfachen Beispielen ausgehend werden allmählich die verschiedenen Instrumente, Spieltechniken und Wirkungen eingeführt, immer in Beziehung auf den Gesamtklang, wobei das Verständnis des Komplizierteren sich jeweils auf der schon bewältigten Kenntnis des Einfachen aufbaut. Dieser Weg der Darstellung folgt zugleich sinngerecht dem geschichtlichen Werden des Orchesters und der Orchesterkomposition von den Anfängen der Klassik bis zur Situation der Gegenwart. Die zunehmende Bereicherung des Klangkörpers an Instrumenten, Klangkombinationen und Effekten während des 19. Jahrhunderts ergibt zwanglos einen Ausbildungsgang vom Leichten zum Schwierigen. Dabei wird klar, dass "das Orchester" kein fester Begriff ist, sondern fortgesetzten Wandlungen unterlag und noch heute unterliegt. Besondere Beachtung wird deshalb der Musik der Gegenwart gewidmet; alle von den heute lebenden Komponisten entwickelten Techniken werden eingehend dargestellt.