Dafür, dass das menschliche Leben so stark von Veränderungen, von Wandel geprägt ist, wird einem erstaunlich wenig gezeigt, wie man damit umgehen kann. Vor einer Sekunde war ich doch noch ein Kind; frei und sorglos, mit Träume-reflektierendem Sternenglitzer in den Augen, mit einer Sehnsucht endlich groß, endlich erwachsen zu werden, die sich kaum bändigen ließ. Nun stehe ich an einer Klippe, vor mir ragt eine tiefe, schwarze Schlucht hinunter in unendliche Weiten. Ein schwarzes Loch, in dem man all jene Bestandteile seiner menschlichen Existenz entsorgen kann, mit denen man nichts zu tun haben möchte. Gefühle, Situationen, Ängste und Misserfolge, Fehler und Eigenarten, für die man sich schämt. "Man muss ja in die Norm passen". Vor mir steht ein großer Karton, ich habe aus ihm als kleines Mädchen ein Haus gebaut und Stunden darin verbracht. Durch das kleine Fenster, sehe ich wie darin noch Licht brennt, mein inneres Kind wohnt mittlerweile gemeinsam mit meinen Fehlern und Ängsten - meinen Gefühlsneuschöpfungen- in dem Haus. Ich werfe einen Blick durch das Fenster, die Einrichtung ist eine bunte Collage aus Emotion und Eigenart. Ich blicke auf meine Wortcollagen. '
