Diese Studie zeigt am Beispiel der Ozonforschung und der atmosphärischen Chemie, dass eine Entgegensetzung von Interdisziplinarität und Disziplinarität inadäquat ist. Vielmehr treibt die Spannung zwischen der problemorientierten, meist interdisziplinären Forschung und den Disziplinen die wissenschaftliche Dynamik an. Mit der Unterscheidung von Wissenschaft und Forschung wird ein Programm vorgeschlagen, in dem die vielfältigen Kopplungen zwischen den beiden Sphären empirisch analysiert und in ihrem gesellschaftlichen Umfeld betrachtet werden können. Dieser koevolutionäre Ansatz bietet die Lösung zentraler Probleme der Wissenschaftsforschung an.