Es gibt vielleicht romantischere Gebiete als Nordrhein- Westfalen - aber das ist für den Autor eher eine Standpunktfrage. Denn Schaefer versteht diesen "Flickenteppich an Mentalitäten, Dialekten und Topografien" als literarische Herausforderung, die eine solche Anthologie erst reizvoll macht. Und so finden sich die "Ballade aus den sauerländischen Bergen" von Else Lasker-Schüler und das "Gespräch auf der Paderborner Heide" von Heinrich Heine genauso darin wie "Ein Stück Düsseldorf" von Peter Hille, oder "Wupper-Wippchen" von Joachim Ringelnatz. Texte von Herbert Grönemeyer, Hanns Dieter Hüsch, Reinhard Mey und Wolf Biermann fließen in diesem Rheinstrom mit wie die von Novalis und Hoffmann von Fallersleben. Und selbst die anklagend harten Töne von Nicolas Born ("Bergschäden") oder die von Matthias Schreiber ("Landschaft bei Dormagen") sind lyrische Liebeserklärungen an ein Land und seine Menschen.