Die Arbeit von Entwicklungsexperten beinhaltet die Moderation gesellschaftspolitischer und ökonomischer Transformationsprozesse - ohne echtes Mandat, Rückversicherung und Erzwingungsinstanzen. In Umkehrung der traditionellen Entwicklungsperspektive werden die Projektexperten zu einem Stamm der Experten, der die Defizite der eigenen Agentur und die Komplexität der Verhältnisse im Einsatzland durch eine Fülle informeller Praktiken, durch interpersonelle Netzwerke und klientelistisch organisierte Klane kompensiert. Hinter dem Gegensatz zwischen Experten- und lokalem Wissen - dem vermeintlichen Kampf der Kulturen - verbirgt sich ein Mangel an rechtssicheren Verfahren zur zivilen und produktiven Aushandlung von Heterogenität.