Nach der Uraufführung von „Hirschen“ hat sich bei mir eine heute 86-jährige Frau gemeldet, die im Krieg in Eisenerz lebte und Widerstandskämfer beherbergte. Sie war damals Krankenschwester, musste einen Säugling durchbringen und ihr Mann war bei der Wehrmacht. Von dieser Zerrissenheit handelt „Prinzessin Eisenherz“, die sich an dieser wahren Geschichte orientiert. Einerseits die Courage, das Richtige zu tun, helfen zu müssen, sich gegen ein menschenverachtendes Regime zu wehren, andererseits ein geliebter Mann an der Front, eine hitlertreue Schwiegermutter, die in der Wohnung mit den versteckten Widerstandskämpfern aus und ein geht, aber von diesen nichts erfahren darf. Eine vielleicht nicht untypische Zerrissenheit, die nicht nur viele slapstickhafte Szenen birgt, sondern ebenso die Frage, wie wir heute gehandelt hätten und wie wir handeln. Auch wenn „Prinzessin Eisenherz“ in den letzten Kriegsjahren spielt, ist es ein Stück über die österreichische Gegenwart. (Franzobel)