»Wird da ein Herz auf die Haut tätowiert oder handelt es sich um einen tieferen Eingriff? Bauser rappt, provoziert, entlarvt im Sprechen und Verschweigen und setzt damit gekonnt den inneren Film in Gang. Es geht um leidenschaftliche Entgrenzungsversuche, Befreiung durch Sexualität, das Verschmelzen und Geformtwerden durch zwischenmenschliche Beziehungen und gesellschaftliche Kon-ventionen. Menschen geraten aneinander. Es gibt Kampfszenerien, leidenschaftliches Ringen. Tabus werden gebrochen, Grenz-überschreitungen finden statt. Zivilisatorische, gesellschaftliche Übereinkünfte werden verworfen. Innerhalb eines Gedichtes kann sich eine Zweipersonen-Revolution ereignen. Ist die Liebe eine Tätowiererin, die mit der Nadel die Haut durchsticht, tief in den Brustkorb hinein, um ihre Botschaft direkt ins Herzfleisch zu punktieren und damit dem Puls einen veränderten Schlag zu geben? Handelt es sich um Herz-Tattoos mit oder ohne Erlaubnis? Um Auftragsschmerz? Sichtbar wird, dass Wörter lieben können, aber auch Schmerz zufügend die Demarkationslinien des Individuums überschreiten. « Brigitte Bee, Lyrikerin (Aus dem Vorwort)