Der Schutz nationaler Minderheiten ist ein zentrales Thema europäischer Rechtsgeschichte – besonders in Grenzregionen, in denen nationale Zugehörigkeit und staatliche Souveränität oft umstritten waren. Diese wissenschaftliche Untersuchung widmet sich der Entwicklung des Minderheitenschutzes im auslaufenden 19. und 20. Jahrhundert anhand zweier exemplarischer Regionen: der deutsch-dänischen Grenzregion und Südtirol. Auf Grundlage rechtswissenschaftlicher Literatur werden Schlüsseldokumente analysiert, in ihren historischen Kontext eingeordnet und ihre Bedeutung für heutige Rechtsentwicklungen bewertet. Dabei werden sowohl völkerrechtliche als auch innerstaatliche Regelungen betrachtet. Ein besonderer Fokus liegt auf der Methode des historischen Vergleichs, dessen Potenzial und Grenzen für die Geschichtswissenschaft kritisch reflektiert werden. Diese Studie leistet damit einen Beitrag zum Verständnis der historischen Wurzeln moderner Minderheitenrechte und zeigt, wie rechtliche Diskurse vergangener Jahrhunderte die heutige Situation in europäischen Grenzregionen prägen.