In Florian Seidels Gedichten könnte man mühelos einer brennenden Giraffe begegnen: Flugs sind die Scharniere der Alltagslogik gelockert und die Bilder geraten in eine hypnagoge Drift, eröffnen Vielfaltsräume, in denen Ironman und Minotauros Arm in Arm wandeln und antike Mythen mit postmodernen Szenarien überblenden. Was ist zu tun imFall von "fleischfressenden Meme" oder einem "irdischen Seuchenjahr"? Die Verse geben uns für solche Fälle wundersame poetische Handlungsanweisungen mit, Antidote gegen den Trott. So feiert Florian Seidel unbeirrt das Suggestiv-Sinnliche, Visionäre und Widerborstige der poetischen Sprachschöpfung. - Karin Fellner -