Der hohe Anteil der Frauen im Ingenieurberuf erscheint als eine der wenigen Erfolgsgeschichten der DDR, zumal in der Bundesrepublik die männliche Dominanz im technischen Bereich nahezu ungebrochen blieb. Die Mobilisierung der Frauen für die Technik war ein zentraler Bestandteil des "sozialistischen Umbaus". Doch die Verschiebung der Geschlechtergrenzen in der Arbeitswelt verlief keineswegs konfliktfrei. Sowohl in den Ausbildungs- und Berufsstrukturen als auch im Selbstverständnis der Ingenieure war die männliche Kultur der Technik fest verankert. Karin Zachmann schildert die Auseinandersetzungen zwischen technischen Experten und politischer Elite um Reformen in der Ingenieurausbildung und beleuchtet anhand biografischer Quellen den mitunter schwierigen Weg der Frauen in die Welt der Technik.