Die Auseinandersetzung mit dem Kommunismus prägte die Geschichte der Bundesrepublik. Der deutsche Kommunismus erlebte nach den nationalsozialistischen Repressionen in den ersten Nachkriegsjahren nicht nur in der sowjetischen Zone, sondern auch in Westdeutschland eine ungeahnte Renaissance. Die Arbeit untersucht in einem regionalgeschichtlichen Zugriff erstmals die Entwicklung des Kommunismus in der Bundesrepublik jenseits einer engen parteiengeschichtlichen Betrachtungsweise. Auf der Grundlage eines breiten Ansatzes, der politik-, sozial- und kulturgeschichtliche Aspekte miteinander verbindet, bettet sie Aufstieg und Niedergang der kommunistischen Bewegung in die Geschichte der deutschen Gesellschaft zwischen nationalsozialistischer Diktatur und demokratischer Stabilisierung ein. Neben einer Analyse des Innenlebens der kommunistischen Gesinnungsgemeinschaft zwischen totaler Vergesellschaftung und Tendenzen einer Entradikalisierung werden die Beziehungen zwischen Westkommunisten und SED, das Handeln der Kommunisten in Betrieben und Gewerkschaften und ihre Stellung in den lokalen Öffentlichkeiten und Vereinen zwischen antikommunistischer Politik und gesellschaftlicher Integration behandelt. Die Arbeit wurde 2003 mit dem Preis für Studierende der Ruhr-Universität Bochum ausgezeichnet.